Tamara Jost blickt zurück

Ein Jahr im Grossen Rat von Bern

Author Name | Updated: 29. Mai 2023

Die Freude bei uns Grünliberalen war riesig, als wir uns im Jahr 2022 erstmals einen Oberaargauer Sitz im Grossen Rat sicherten. 2018 lag der Wähleranteil der GLP im Oberaargau noch bei 6.9%. Vier Jahre später wuchs er auf 9.8% an. Damit war der Sitzanspruch der neu fünftgrössten Partei innerhalb unseres Wahlkreises klar gegeben.

Vor dem Beginn der ersten Session treffen sich die Gewählten jeder Partei zur Vorbereitung und zum gegenseitigen Kennenlernen. Die GLP-Fraktion wuchs 2022 von 11 auf 16 Mitglieder an. Die Verteilung der Kommissionssitze funktioniert primär nach dem Senioritätsprinzip. Zudem wird berücksichtigt, wer welche Erfahrungen mitbringt. Entsprechend fair lief die Verteilung ab.

Justizkommission

Über meine Zuteilung in die Justizkommission habe ich mich sehr gefreut: Diese hat die Oberaufsicht über die Geschäftsführung des Obergerichts, des Verwaltungsgerichts, der Generalstaatsanwaltschaft und der Justizleitung. Zudem darf ich als Ersatzmitglied in der Bildungskommission mitwirken, wo sich Synergien mit meinem Ressort Bildung als Gemeinderätin von Buchsi ergeben. Das breite Tätigkeitsgebiet steht exemplarisch dafür, warum mir Politik so viel Freude bereitet. Ich kann mich vielseitig für den Kanton Bern und unsere Region einsetzen. Das ist ein Privileg, für welches ich sehr dankbar bin.

Am 13. Juni 2022 hielt ich mein erstes Votum im Grossen Rat zum Thema Mindestlohn. Inzwischen sind weitere dazu gekommen. Meine Nervosität ist heute nicht mehr ganz so gross, wie am Anfang. Ich bin jedoch überzeugt, dass ich bei meinen Auftritten noch immer Luft nach oben habe.

Bei meiner Arbeit als Grossrätin profitiere ich auch von meiner Arbeit als Gemeinderätin von Buchsi. So habe ich die Möglichkeit, meine Erfahrungen auf kommunaler Ebene einzubringen. Deshalb versuche ich stets, meine Ratskolleg:innen davon zu überzeugen, keine kostspieligen Ideen einzubringen, welche die Gemeinden finanziell und personell zusätzlich belasten.

30 Prozent-Pensum

Die Frage zum zeitlichen Aufwand wird mir am häufigsten gestellt: sie ist für mich schwierig zu beantworten, da zwischen den Sessionen viele Gespräche und Sitzungen zur Vorbereitung abgehalten werden. Für das Lesen der Sessions-Unterlagen benötige ich mindestens die zwei Wochenenden vor jeder Session. Durchschnittlich ist es ein Arbeitspensum von 30%.

Inzwischen beschäftige ich mich mit der Vorbereitung für die Sommersession. Mit etwas Glück funktioniert bis dahin auch die elektronische Eintrittskontrolle des Rathauses. So lässt die Türe mit Kinderkrankheiten nur jedes dritte Ratsmitglied hinein. Aber eben: Politik hat auch mal ihre Tücken.

Voller Einsatz für die Region

Gemeinsam mit meinen Oberaargauer Raatskolleg:innen will ich mich für unsere Region einsetzten und werde laufend über die Geschehnisse berichten. Für Eure Anliegen habe ich ein offenes Ohr und ich danke Euch für Euer Vertrauen, liebe Buchserinnen und Buchser.