Livia Stauer im persönlichen Interview
Veröffentlicht: 24. Juni 2023
Die Buchser Juristin und Kandidatin fürs Gemeindepräsidium liebt den heimischen Wald und Greyerzer, könnte sich selbst als Triathlon-Sportlerin vorstellen und würde ihren Kindern gern ihr Organisationstalent weitergeben.
Was ist Dein Buchser Lieblingsort?
Der Buchser Wald ganz allgemein. Im Speziellen das Buchser Reservoir. Hinter mir der Wald, vorn die Sicht auf die Ebene hin zu den Buchsibergen und auf die weissen Berner Riesen.
Was befindet sich bei Dir im Kühlschrank?
Saisonale Gemüse und Obst, Milch, Schoggi-Joghurt, Greyerzer, Haferdrink und Reste vom Vortag.
Welches Kinderbuch hast Du in Deinen Kinderjahren am meisten geliebt?
Astrid Lindgrens «Die Kinder aus Bullerbü» - ich wünschte jedem Kind eine solche Kindheit.
Was für ein Buch liegt momentan auf Deinem Nachttischchen?
Momentan nichts. Ich lese nur in den Ferien Romane. Etwa Wallanders Krimi «Die weisse Löwin».
Wenn Du ein Buch schreiben würdest – was für eines wäre es?
Ein historischer Roman etwa über Hildegard von Bingen oder Gertrud Stauffacher, auch wenn sie vielleicht bloss eine Sage ist.
Was hat Dich an Deinem Jura-Studium am meisten fasziniert?
Meine um einiges jüngeren Mitstudentinnen und Mitstudenten. Es war faszinierend, wie unkompliziert sie untereinander umgegangen und wie unvoreingenommen sie Neuem begegnet sind.
Wenn morgen vorgeschrieben würde, jede und jeder müsse in der Schweiz irgendwo ein Ferienhaus haben: Wo befindet sich Dein Traumort?
Im Jura in den Freibergen. Die idyllische Landschaft mit den Pferden beruhigt mich – ideal zum Ausspannen.
Mit welchen sechs Personen (es können auch historische sein), würdest Du am liebsten ein Abendessen geniessen?
Peter Breuers, Bruno Burkhalter, Matthias Fricke, David Römer, Hans Schneider und Hans Wyssmann, also die Buchser Parteipräsidenten – kleiner Scherz. Es wäre zwar sicher spannend, sie alle an einem Tisch zu haben. Aber aus historischem und literarischem Gwunder wären es Emilie Kempin-Spyri, Iris von Rothen, Martin Suter, Marthe Gosteli, Amélie Moser und Lina Bögli.
Welche Sportart schaust Du am liebsten im Fernsehen?
Keine. Wenn, dann schaue ich Handball, aber live.
Und welche würdest Du intensiv betreiben, wenn Job, Familie, Politik es zeitlich zuliessen?
Triathlon. Ich glaube, auf dem Rennvelo wäre ich fast eine kleine Marlen Reusser... (lacht)
Sind Computer und IT für Dich über- oder unterschätzt?
Sie sind ein notwendiges Übel. Völlig überschätzt sind wohl VR-Brillen.
Wie hast Du die Annahme der Klimaabstimmung am vorletzten Sonntag gefeiert?
Mit der GLP Buchsi zusammen beim fröhlichen Bier-Apéro.
Bist Du optimistisch, dass Deine Kinder auch in vierzig Jahren noch eine intakte Welt vorfinden?
Ja. Obwohl negative Schlagzeilen die Medien und unser Bewusstsein beherrschen, sollten wir nie vergessen, dass viele Meschen viele kleine Dinge tun, welche die Welt besser machen.
Wenn Dich eine Bekannte fragt, ob sie das nächste Mal für den Gemeinderat kandidieren solle, was sagst Du ihr?
Ja, unbedingt. Es braucht Menschen, welche sich aktiv einsetzen. Zu viele ballen bloss die Faust im Sack. Speziell wir Frauen müssen uns stark machen und den Weg nutzen, der uns durch den Einsatz mutiger Frauen und fortschrittlicher Männer geebnet wurde.
Welche Erfindung müsste unbedingt in den nächsten Jahren gemacht werden?
Ein Speichermedium für Sonnenenergie, klein in der Form, leicht im Gewicht und preislich erschwinglich.
Welches Schweizer Gesetz würdest Du als Juristin am ehesten abschaffen, weil zu kompliziert, zu wenig liberal, zu diskriminierend, zu teuer oder alles zusammen?
Abschaffen nicht gerade, aber die Baugesetze sollten dringend vereinfacht werden, sodass das Bauen nicht mehr fast allein durch die Juristen bestimmt wird.
Welches ist Dein Lieblingsmuseum?
Das Museum für Kommunikation in Bern.
Gibst Du für irgendetwas unnötig viel Geld aus?
Versicherungen – und trotzdem hoffe ich, sie möglichst wenig beanspruchen zu müssen.
Was fürchtest Du für die nächsten zehn Jahre mehr: Die Folgen des Klimawandels oder diejenigen einer neuen, noch schlimmeren Pandemie?
Eindeutig die Folgen des Klimawandels. Einer Pandemie können wir mit intelligentem Verhalten und geeigneten Massnahmen entgegenwirken.
Welche Deiner Eigenschaften oder Talente würdest Du am liebsten Deinen Kindern fürs Leben mitgeben?
Meine Energie, mein Organisationstalent und meine ruhige Art.
Gibt es etwas im Leben, bei dem Du Dich (ein bisschen) ärgerst, dass Du es verpasst oder es nicht ausgiebiger genossen hast?
Meine Sprachaufenthalte. Die würde ich neu ein ganzes Jahr lang zuerst in England und anschliessend in Frankreich machen.
Interviewfragen: GLP Herzogenbuchsee